A-Horizonte

Ai-Horizont
A-Horizont mit beginnender Bodenbildung und dadurch erst geringer Akkumulation von organischer Substanz [i von initial].

  • a) Gehalt an organischem Kohlenstoff ≥ 0,6 Masse-%, Horizont lückig entwickelt und < 2 cm
    mächtig oder
  • b) Gehalt an organischem Kohlenstoff <0,6 Masse-% und Horizont ≥ 2 cm mächtig

Ai-Horizonte bilden keine Übergänge zu anderen Horizonten.

Ah-Horizont
A-Horizont mit akkumuliertem organischem Kohlenstoff, dessen Menge in der Regel nach unten hin abnimmt [h von humos].

  • Gehalt an organischem Kohlenstoff ≥ 0,6 Masse-% und
  • die Kriterien für Ai-, Au-, Ab-, Ax- und Aa-Horizonte sind nicht erfüllt

Ah-Horizont (Gerhard Milbert)

Aih-Horizont
Ah-Übergangshorizont, geringmächtig, organische Substanz besteht in der Regel vorwiegend aus unzersetzten Pflanzenresten.

  1. Gehalt an organischem Kohlenstoff ≥ 0,6 Masse-% und
  2. Mächtigkeit < 2 cm und durchgängig entwickelt

Au-Horizont
A-Horizont mit geringer Basensättigung, durch Humus sehr dunkel gefärbt, mit gut ausgeprägtem und stabilem Aggregatgefüge, bei Austrocknung nicht verhärtend, mit ausgeprägter Bioturbation (Regenwurmtätigkeit, meist tiefer im Profil gut erkennbar). In der Regel Bodenart lehmiger Sand (Sl3) oder feiner (i. d. R. lehmiger). Unter Wald in der Regel Humusform Mull [u von umbra, Schatten].

  • Gehalt an organischem Kohlenstoff ≥ 1 Masse-% und
  • a) Value ≤ 3 und Chroma ≤ 4 oder
  • b) Value ≤ 4 und Chroma ≤ 3 und
  • stabiles Krümel- oder stabiles feines Subpolyedergefüge [Größe der Gefügeelemente < 5 mm =gro4] in ≥ 50 % des Volumens und
  • Regenwurmgänge vorhanden und
  • Basensättigung (eff.) < 50 %

Ax-Horizont
A-Horizont mit hoher Basensättigung, durch Humus sehr dunkel gefärbt, gut ausgeprägtem und stabilem Aggregatgefüge, bei Austrocknung nicht verhärtend, mit ausgeprägter Bioturbation (Regenwurmtätigkeit). Unter Wald in der Regel Humusform L-Mull. Häufig durch Pflugtätigkeit überprägt [x von gemixt].

  • A-Horizont mit Gehalt an organischem Kohlenstoff ≥ 0,6 Masse-% und
  • Value ≤ 3 und Chroma ≤ 3 und
  • stabiles Krümel- oder stabiles feines Subpolyedergefüge [Größe der Gefügeelemente < 5 mm = gro4] in ≥ 50 % des Volumens und
  • Regenwurmgänge vorhanden und
  • Basensättigung (eff) ≥ 50 %

Feinhumusarmer F-Mull aus Buchenlaubstreu über Kalksteinverwitterung mit Ax-Horizont,
© Christine Wachendorf, AG Humusformen

Aa-Horizont
A-Horizont, unter anhaltendem Grund- oder Stauwassereinfluss entstanden und aufgrund gehemmter Mineralisierung durch Sauerstoffmangel organische Feinsubstanz extrem angereichert [a von anmoorig].

  • Gehalt an organischem Kohlenstoff von 8 bis < 15 Masse-% und
  • unter Einfluss von Grund- oder Stauwasser im Oberboden entstanden und
  • in trockenem Zustand feines Subpolyeder- bis Krümelgefüge und
  • im feuchten Zustand kohärent und schmierig

Ab-Horizont
A-Horizont, nach Entwässerung aus einem H- oder U-Horizont entstanden, bei dem der Abbau der organischen Substanz die Akkumulation neuer organischer Substanz überwiegt, oder durch Mischung mit mineralischen Substraten (Pflugtätigkeit, Moormelioration) entstanden [b von Abbau].

  • Gehalt an organischem Kohlenstoff von 8 bis < 15 Masse-% und
  • nach Entwässerung aus einem H- oder U-Horizont entstanden und
  • im feuchten Zustand schmierig und
  • Einzelkorn- bis Subpolyeder- oder Feinpolyedergefüge und
  • Farbe im feuchten Zustand schwarz, im trockenen Zustand grau bis schwarz

Hinweis für die Kartierung: Zur Identifizierung müssen Hinweise aus der Landschaftsgeschichte zu Hilfe genommen werden.

Ap-Horizont
A-Horizont, durch regelmäßige Bodenbearbeitung geprägt und dadurch homogenisiert. Enthält oft eingemischte Anteile des unter dem A-Horizont folgenden Unterbodens. Horizontmächtigkeit entspricht der Tiefe der Bodenbearbeitung [p von gepflügt].

  • durch Bodenbearbeitung homogenisiert und
  • mit deutlicher bis scharfer und ebenförmiger Untergrenze (bei reliktischen und fossilen Horizonten auch undeutlich)

Hinweis: Ai-, Ah-, Ax-, Aa- und Ab-Horizonte, die die Kriterien des Ap-Horizonts erfüllen, bilden einen Abweichungshorizont mit dem Zusatzsymbol p. Bei diesen steht das Zusatzsymbol p hinten (z. B. Axp, Ahp).

Ackerkrume, Ahp-Horizont, ca. 35 cm mächtig (GD NRW)